Wer kennt das nicht: Der Bauch ist aufgebläht, voll und schmerzt, und trotzdem kann man einfach nicht aufs Klo – und das schon seit Tagen. Nichts ist ärgerlicher, als wenn es auf dem stillen Örtchen tatsächlich still ist und man einfach nicht seinen Darm entleeren kann. Tatsächlich leiden mehr Menschen darunter, als man glaubt: In Deutschland betrifft es zwischen 30-60 Prozent der Bevölkerung, wobei überwiegend Frauen damit zu kämpfen haben. Deshalb ist es wichtig Verstopfung nicht mehr als Tabuthema abzustempeln, sondern offen darüber zu sprechen. Wir verraten, woher die Verstopfung kommt, was man dagegen tun kann und wann man einen Arzt aufsuchen sollte.
Chronische und temporäre Obstipation: Das versteht man unter Verstopfung
Das Essverhalten, die Verdauung und der Stuhlgang jedes Menschen sind unterschiedlich, deshalb ist es schwer eine allgemeine Aussage über Verstopfung zu treffen. In der Medizin spricht man von Verstopfung, wenn weniger als dreimal pro Woche das große Geschäft erledigt wird, tatsächlich kann man jedoch auch schon früher unter Verstopfung leiden. Wenn der Stuhlgang sehr hart und klumpig ist, man besonders stark und lange pressen muss oder man für seine Verhältnisse ungewöhnlich lange nicht auf die Toilette kann, quälen ebenfalls Verstopfungssymptome. Man unterscheidet hierbei zwischen einer chronischen und einer vorübergehenden Verstopfung, je nachdem, wie lange die Symptome anhalten und wie hoch der Leidensdruck ist. Eine chronische Verstopfung ist meist schwerer zu beheben, wohingegen eine vorübergehende Verstopfung keine Seltenheit ist und oftmals mit einfachen Hausmitteln oder einer Veränderung des Lebensstils wieder verschwindet.
Ein Problem, viele Ursachen: Diese Gründe kann Verstopfung haben
Eine Verstopfung (med. Obstipation) kann vielfältige Gründe haben. Manche dieser Gründe sind situativ oder habituell und können somit einfach behandelt werden. Andere sind schwerwiegender und erfordern die Konsultation eines Arztes. Hierzu zählen zum Beispiel: Darmerkrankungen, Hormonstörungen, Elektrolytstörungen, Nervenstörungen, Stoffwechselstörungen oder die Einnahme bestimmter Medikamente. Die meisten Menschen leiden jedoch zum Glück nur an einer vorübergehenden Verstopfung, deren Ursache ganz einfach auf den momentanen Lebensstil zurückgeführt werden kann. Zu den häufigsten Ursachen für Verstopfung zählen in unserer Gesellschaft:
- falsche Ernährung (ballaststoffarm)
- Bewegungsmangel
- Flüssigkeitsmangel
- Stress
- unterdrückter Stuhlgang
Hausmittel gegen Verstopfung: Von natürlichen Abführmitteln bis zu einfachen Tricks
Mit der richtigen Ernährung und Lebensweise kann eine Verstopfung bereits im Vorfeld verhindert werden. Wichtig ist es, sich ballaststoffreich zu ernähren, sich ausreichend zu bewegen, genügend zu trinken, sich zu entspannen und sich regelmäßig Zeit für seinen Stuhlgang zu nehmen. Wer diese Grundsätze befolgt, wird weniger bis gar nicht mehr mit Verstopfungsproblemen zu kämpfen haben. Doch wenn es bereits zu spät ist und man gerade jetzt nicht aufs Klo kann, nützen diese Ratschläge wenig, sondern es bedarf akuter Hilfe. Einige Lebensmittel eigenen sich in diesem Fall sehr gut, da sie auf natürliche Weise abführend wirken und dadurch helfen können die Verdauung in Schwung zu bringen. Zu ihnen zählen Leimsamen, Flohsamenschalen, Rettichsaft, getrocknetes Obst (Achtung Fruktose!) oder probiotische Lebensmittel wie Naturjoghurt, Buttermilch oder fermentiertes Gemüse wie Sauerkraut. Der Vorteil dieser natürlichen Abführmittel ist ganz klar: Sie haben keine Nebenwirkungen, falls Sie keine Unverträglichkeiten dagegen haben. Ihr Nachteil ist allerdings, dass sie im Gegensatz zu Medikamenten nicht sofort, sondern manchmal erst nach ein paar Tagen wirken. Um diese Zeit zu verkürzen, können andere Hausmittel gegen Verstopfung zu Hilfe genommen werden, wie eine Massage oder ein warmes Körnerkissen für den Bauch. Ebenfalls hilfreich ist es, viel Flüssigkeit auf leeren Magen zu sich zu nehmen. Trinken Sie ein volles Glas Wasser oder eine große Tasse Kaffee direkt am Morgen nach dem Aufstehen. Diese Tricks können den Stuhlreflex auslösen und so wahre Wunder bewirken. Wenn sie jedoch nicht greifen, die Beschwerden zu stark sind oder die Verstopfung zu lange anhält, sollten Sie auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen!
Quellen:
https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Was-tun-bei-einem-Wespenstich,wespenstich104.html