Gesundheitsminister Jens Spahn…
hat jüngst in einem Gesetzentwurf vorgeschlagen, dass Apotheker auch das Impfen, z. B. gegen Grippe, vornehmen dürfen. So will er Ärzte entlasten.
Erwin Rüddel, Vorsitzender des Gesundheitsausschusses, stimmt dem zu und meint weiterhin, dass es in Zukunft weniger niedergelassene Ärzte geben wird, andererseits werde alles digitaler und vernetzter. Er sieht eine große Chance darin, dass Apotheker weitere Aufgaben übernehmen, denn Ärzte werden bald nicht mehr alles leisten können: Es gebe in Zukunft insgesamt weniger Ärzte und die nachkommenden Ärzte seien wenig begeistert von einer 55-Stunden-Woche und würden eher eine 35-Stunden-Woche bevorzugen.
Impfen ist aber auch nicht einfach nur das bloße Setzen der Spritze. Dies könnten Apotheker selbstverständlich problemlos erlernen. Niedersachsens Ärztekammer-Präsidentin Martina Wenker sagt dazu: „Apotheker haben Impfen nicht gelernt, Ärzte schon.“ Und meint damit, dass Apotheker dadurch Impfverantwortung übernehmen müssten, die sie aber gar nicht übernehmen könnten. Denn Impfen ist eben mehr als nur die Spritze. Unter anderem müssten vorher Erkrankungen festgestellt und anschließend ggf. Impfreaktionen behandelt werden.
Sie ergänzt außerdem, dass Apotheker diese Aufgabe auch gar nicht übernehmen wollte. Denn ärztliche Tätigkeiten sollten auch Ärzte übernehmen. Dies wird durch eine Umfrage der APOSCOPE untermauert: Hier sagten fast zwei Drittel der befragten Apotheker und Apothekenleiter, dass sie diesen Service nicht zusätzlich anbieten möchten. Außerdem gehen fast 90% davon aus, dass durch die Impfthematik Ärzte gegen Apotheker aufgebracht werden würden.
Quellen:
https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail//apotheker-gefragt-wollt-ihr-ueberhaupt-impfen-aposcope/
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/102279/Apotheker-sollen-Bevoelkerung-gegen-Influenza-impfen